Biodynamische Körperpsychotherapie

Der Körper existiert nicht getrennt von der Psyche, sondern beide befinden sich in ständiger Wechselbeziehung zueinander. Wer guter Dinge ist, geht aufrechter und beschwingter. Wer verliebt ist, fühlt sich leicht und lebendig. Wer niedergeschlagen ist, empfindet Schwere und Anstrengung. Wer überlastet ist, kommt meist auch körperlich nicht zur Ruhe.

Auch die prägenden Erfahrungen der Kindheit hinterlassen ihre Spuren im Körper. Wer in einer liebevollen, zugewandten und unterstützenden Umgebung aufwächst, bewegt sich meist auch als Erwachsener vertrauensvoll und selbstverständlich in der Welt. Rückschläge und Stress können wahrgenommen, verarbeitet und überwunden werden. Die eigenen Gefühle wie Freude, Liebe, Wut, Traurigkeit und Angst können erlebt und dort, wo es angemessen ist, auch gezeigt werden.

Waren die frühen Erfahrungen eher von Mangel, Überforderung oder sogar von körperlicher oder seelischer Gewalt durchzogen, kann dies zu einem inneren Rückzug gerade auch vor den eigenen Gefühlen führen, so dass bestimmte,  in früherer Umgebung unerwünschte Gefühle teilweise aus dem Repertoire gestrichen werden, z.B. Wut oder Freude. Gehirn und Körper speichern diese Erfahrungen in einer Art unbewusstem Gedächtnis, auch wenn bewusst keine Erinnerung an die Ereignisse oder die Atmosphäre mehr vorhanden ist.  Manchmal werden körperliche Bereiche geradezu taub gestellt oder es herrscht eine muskuläre Daueranspannung vor. Dies kann zu immer wiederkehrenden körperlichen und psychischen Symptomen (Unruhe, Niedergeschlagenheit, Überanpassung, unangemessene Wutausbrüche, rigide Leistungsorientierung, übertriebene Ängstlichkeit, Suchtverhalten usw.),  psychosomatischen Schmerzen oder sogar Krankheiten führen.

In der Biodynamischen Körperpsychotherapie beziehen wir den Körper aktiv in die psychotherapeutische Arbeit mit ein.

Dies kann folgendermaßen aussehen:

  • die eigene Körperwahrnehmung schulen, sensibler werden für die Botschaften des Körpers und diese verstehen lernen.
  • wo Worte unzureichend sind oder fehlen, den Körper sprechen lassen in Gestik, Mimik, Bewegung, Ausdruck.

  • mithilfe des Atems und innerer Bilder in die tieferen, unterbewussten Schichten hineinspüren und blockierte oder verdrängte Gefühle befreien.
  • in Gesprächen das Erlebte einordnen und Rückschlüsse ziehen.
  • im Kontakt und der Begegnung mit der Therapeutin etwas über die eigene Art und Weise, Beziehungen zu gestalten, erfahren (z.B. Wieviel Nähe kann ich erlauben? Wie grenze ich mich ab? Wie kann ich mir treu sein und trotzdem in Beziehungen leben? usw.).
  • durch direkte Berührungen oder Massagen zu tiefem Loslassen und Entspannen finden (auch dabei werden oft verdrängte Gefühle und Bilder aus der Vergangenheit frei).
  • sich immer wieder mit der eigenen Lebendigkeit, dem eigenen organismischen Sein jenseits der Alltagsprobleme verbinden.

Dabei ist jeder Therapieverlauf ganz individuell. Es gibt kein vorgegebenes Programm. Die/der Klient*in „bestimmt“, worum es in den Therapiesitzungen gehen soll. Aber diese Person  „entscheidet“ das nicht nur mit dem bewussten Willen, sondern eben auch mit der Art, wie sie körperlich-seelisch anwesend ist und welche Botschaften sie dadurch aussendet.

Falls Sie sich weiter informieren möchten über das „Biodynamische“ an der Biodynamischen Körperpsychotherapie, finden Sie unter www.biodynamik.de eine ausführliche Beschreibung  dieser von Gerda Boyesen in den 40er Jahren entwickelten Therapiemethode.

 

 

Versöhnung

Leben du
siehst mich nicht
in deinem schnellen Schritt
komme nicht mit
tu meine Pflicht.

Leben du
blendest mich
mit deinem Glitzerkleid
halt mich bereit
für Neonlicht.

Leben du
mordest mich
mit deiner Alltagshaut
staubig ergraut
zerfalle ich.

Leben du
forderst mich
folg ich der Tränenspur
inwendig nur
finde ich dich.

Leben
umarme mich
zaus mir das Haar.
Bin ich nicht da
such mein Gesicht.

(SK)